Ostsee: TORDAS Mai 2013

Samstag, 11.5.2013 Rendsburg - Laboe

Nach dem Frühstück mussten noch ein paar Kleinigkeiten erledigt werden:
"Nadine du bist ja eine ausgezeichnete Kletterin," lockte Jogi, "möchtest du in die Saling rauf klettern? Ich möchte dort zwei Bändsel austauschen." So zog sich Nadine einen Klettergurt an, setzte den Helm auf und ab ging die Post. Schnell merkte sie, dass ein schwankender Schiffsmast nicht mit einer stabilen Wand zu vergleichen ist. Gaaanz vorsichtig hangelte sie sich die Saling hinaus. Jogi kam nach und half so gut es ging.
Nach einiger Zeit, hatte Nadine sich an die schwankende Höhe gewohnt und die Arbeit ging flott voran.

Kurz nach zwölf Uhr, waren wir bereit: "Leinen los" und schon ging's wieder den Kanal entlang, Richtung Kiel. Immer wieder begegneten uns Schiffe auf dem Weg nach Hamburg.

Zweieinhalb Stunden später erreichten wir das andere Ende des Nord-Ostsee-Kanals. Vor uns querte eine kleine Personenfähre. Im Hintergrund sahen wir schon die Schleusenanlage. Wir warteten am Sportboot Steg bis die Schleuse bereit war, uns einzulassen.

Wieder war das Schleusen ein Klacks. Der Pegelunterschied zwischen Kanal und dem Meer war gering. Jogi ging an Land und bezahlte die Kanalgebühr. Dann war es so weit: "Wir sind im Meer! Der Wind ist günstig, setzen wir die Segel, Ostsee wir kommen."

Wir segelten über eine Stunde die Kieler Bucht hinaus. Auch hier, müssen wir die Fahrstraßen der Großschifffahrt genau beachten. Diese sind in der Seekarte und durch Bojen genau definiert. "Das ist ganz etwas Anderes, als in der Adria, wo man praktisch überall herumsegeln darf, wie es einem gerade gefällt" dachte ich mir voller Respekt.
Am frühen Abend erreichten wir unser Ziel: Den Yachthafen Laboe im Kieler Förde.

Nach dem Abendessen, ging's raus zum Landgang. Ich zu Fuß und alle Anderen mit den Einrädern.
Benno und Olaf, die Beide schon länger nicht mehr auf einem Einrad saßen, versuchten sich an ein paar Stufen.
Stufenfahren ist mit dem Einrad ein eher schwieriger Trick. Olaf versuchte es mit der "Augen zu und Los" Methode.
Leider klappte das nicht so gut und er fiel auf sein Hinterteil: "Autsch, jetzt bin ich genau auf mein Kreuz gefallen." stöhnte Olaf als er nach Luft schnappte. Nun waren wir zu Zweit als Fußgänger unterwegs.

So wanderten wir ein gutes Stück am verlassenen Strand entlang.
So stellte ich mir immer den Norden vor: kalt, windig, leere Strände und Strandkörbe, aber unerschrockene Einradfahrer, die in der Dämmerung UNISPINs üben.

"Wollt ihr noch einen schottischen Landwein verkosten?" fragte Jogi als wir wieder zurück an Bord waren. "Ja, klar doch" So tranken wir ein paar Gläser schottischen Whisky während Jogi von seinen Segeltörns nach Schottland und Spitzbergen erzählte.