Ostsee: TORDAS Mai 2013

Mittwoch, 8. Mai 2013 Ankunft

"Wir haben eigentlich die selben Hobbies: Segeln, Tauchen und Einradfahren. Da sollten wir doch Zeit finden, auch mal was gemeinsam zu Unternehmen." Das sagte Jogi vor langer Zeit bei einem Einradtreffen.
"Stimmt. Ich würde ja zu gern einmal im Norden Segeln gehen." dachte ich.
Dieses Jahr war es dann so weit: "Wir haben noch einen Platz in der ersten Woche unseres Sommertörns frei."
antwortete Elke auf meine Frage, ob ich mal mitsegeln dürfte.
"Wir starten in Hamburg, fahren durch den Nord-Ostsee-Kanal nach Kiel und dann gemütlich weiter bis Rostock".
Das klang ja hervorragend. Eine Kanaltour wollte ich eh schon immer mal erleben. Und die Ostsee kannte ich sowieso nicht.

"Uff... Ich war schon ewig nicht mehr Segeln. Was soll ich alles einpacken?
In der Adria ist es ja meistens warm, da brauche ich Leiberln, Sonnencreme und die Badehose. Aber im Norden?" Ratlos stand ich vor einem Berg aus Segelgewand, Segelschuhen, Ölzeug, Stiefel, Badesachen, Leiberln und Pullover und einer viel zu kleinen Tasche. "Ich pack einfach alles in die Tauchtasche, die ist groß und stabil genug. Ob's das Richtige ist, wird sich noch zeigen."

Abflug Salzburg

Nach dieser grandiosen Vorbereitung setzte ich mich voller Erwartung in Salzburg in den Zweier. Das ist der Bus, der vom Hauptbahnhof zum Flughafen fährt. Mit dem Flieger war ich eine gute Stunde später in Hamburg. Noch ein paar Stationen mit der Schnellbahn und ich war fast am Ziel. Elke holte mich von der Schnellbahn in Hamburg-Harburg mit dem Auto ab.

SY TORDAS

Die TORDAS gehört Jogi, einem unerschrockenen Einradfahrer und Segler. Er kaufte das Stahlschiff vor vielen Jahren als Rohbau von einer pleite gegangenen Werft. Nachdem er den Innenausbau selber fertig stellte, wurde das Schiff zu seinem Wohnsitz.
"Hallo Charly, schön dass du da bist." wurde ich freudig begrüßt. "Wir sind fast fertig mit den Vorbereitungen." Fast fertig ist gut, als ich am Liegeplatz der TORDAS ankam, herrschte emsiges Treiben an Bord.


Das Schiff musste von Jogis Winterwohnsitz zu einer Fahrtenyacht umgestaltet werden. "Es sind nur noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen." Benno, ein langjähriger Freund von Jogi war mal unten im Bauch des Schiffes um Getränke zu bunkern, mal hoch oben am Mast, weil das Toplicht noch nicht funktionierte und dann wieder mit dem Kopf in einer Backskiste um an der Elektrik zu basteln.
An Deck lagen offene Winschen herum und Jogi schweißte eine neue Halterung an den Mast.
Ich konnte mein Zeug in der Backbord (linken) Bugkoje verstauen.

Getränke bunkernSchweißarbeiten

Block

Die TORDAS gefiel mir sofort.
Sie war ein großes, dickbauchiges, massives Stahlschiff mit einem freundlichen grünen Anstrich.
An der Reling der Ketsch, das ist ein Schiff mit zwei Masten, hingen alte Autoreifen anstatt der üblichen Fender.
Auf den Charteryachten auf denen ich bisher mitsegelte, wär das unmöglich. Die Reifen würden schwarze Streifen auf den weißen Kunststoff schmieren. Hier war das kein Problem. Ebenso gab es kein penibles Aus- und Anziehen der Bordschuhe. Die TORDAS war ein lebendiges, bewohntes Schiff und eben keine Charteryacht.


Innen war die TORDAS ebenso rustikal:
Im Salon stand ein Kanonenofen, der im Winter und auch im hohen Norden für eine wohlige Wärme im Schiffsbauch sorgte.
Im Sommer brauchten wir jedoch keine Heizung, es war warm genug. Es gab zwei Ebenen: auf der ersten Ebene befand sich der Naviplatz und ein großer Tisch. Da war Platz für die gesamte Crew zum Essen und gemütlichen Zusammensitzen.
Unten befanden sich Küche, Werkstatt, Motorraum, Waschraum und die Kojen.

WerkstätteNavi TischSalonHolzofen

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Letzte Änderung: 9.3.2014
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