Segel Training: April 2005

Samstag, 16.4.2005

Um acht Uhr erreichten wir ISOLA. Es war nicht sehr viel Verkehr gewesen, daher brauchten wir nur eine Stunde dreißig von San Giorgio nach ISOLA.

Andreas Hanakamp

Beim Frühstückskaffee erzählte Alfred was uns erwarten wird. Das Briefing war bereits am Abend des Vortages gewesen. Das Training organisierte und leitete Andreas Hanakamp der Starboot Olympiateilnehmer 2004. "Es wird nach den Trainings jeden Abend eine Regatta geben." erzählte Alfred. Er war sichtlich vom Rennfieber gepackt. Jürgen und Jose schauten nur. Sie wollten das "Spinnakern" lernen und hatten mit Wettfahrten nichts am Hut.

Der Segeltag begann mit einer Theorielektion. Andreas erklärte noch einmal den Ablauf der nächsten drei Tage. "Ihr werdet in zwei Gruppen mit unterschiedlichem Schwerpunkt segeln." erklärte er "Eine Gruppe wird hauptsächlich Segeltrimm üben und die andere Spinnakermanöver." Dann kamen einige Erklärungen zum Spinnaker.
Weiters wurden die Teams für die JUSTIN TEN eingeteilt.


J-24 Boot ausfassen

Wir fassten wie alle anderen Teams ein Boot und einen Satz Segel aus.

J-24 Flotte

Die Flotte bestand aus acht J-24 Booten sowie einer JUSTIN TEN. Auf der Justin Ten fuhren immer zwei J-24 Crews einen halben Tag lang.


J-24

Da unser Boot etwas abseits stand, mussten wir uns zu den anderen Booten verholen.
Bevor es wirklich losging, übten wir die zuvor erklärten Handgriffe mit dem Spinnaker. Es wurde die Position jedes Einzelnen bestimmt:
Das waren Steuermann, Vorschoter und Bugteam. Am Bug waren wir für das Handling mit dem Spibaum zuständig. Mit den vielen Leinen, war das Ganze nicht so einfach. Darum probten wir etliche male, das Ausfädeln des Spibaumes, Topnant einhängen, Niederhole einhängen, und Spibaum am Mast anschlagen. Jeder von uns wollte alles einmal durchspielen.


Als alle Mannschaften so weit fertig waren, segelten wir hinaus aufs Meer.
Für uns "Dickschiffkapitäne" war das eine ganz neue Erfahrung zwischen den Stegen unter Segel aus der Marina zu kreuzen.

Draußen warteten schon Andreas und seine Trainer in einem schnellen Schlauchboot.
Er fuhr zwischen den Booten hin und her um jedem Team Anweisungen und Hilfe zu geben. Es wurden zwei Wendebojen ausgelegt, um die wir herum fahren sollten. Forsch gingen wir ans Werk. Am Vorwindkurs setzten wir nun das theoretisch gelernte in die Praxis um. Also "Auffi mit dem Spi" Na das klappte ja wie am Schnürchen. Etwas zu schaffen machte uns das Platzproblem. Fünf Personen auf so engem Raum waren schwer unterzukriegen. Und es sollte ja keiner dem Anderen im Weg herum stehen. Also daran mussten wir noch arbeiten.

Alle mit dem Spinnaker

Später kam Petra mit dem Schlauchboot um weitere Instruktionen zu geben. Sie kam ganz nahe an unser Boot heran. "Als nächstes probiert ihr die Halse unter Spinnaker." Dann erklärte sie uns was genau dabei zu passieren hat: "Also die Vordeckcrew shiftet den Spi-Baum, während der Mann an den Spi-Schoten den Spinnaker vorsichtig um den Bug herumführt, während das Boot halst." Eh ganz einfach denke ich ironisch. Ich hatte nur einen Bruchteil davon kapiert. Und weiter: "Das Kommando lautet: FALLE AB".
Wir schauten uns fragend an. Jeder war unsicher ob das wohl klappen würde. Na gut, und "Los geht's".
Petra fuhr mit dem Motorboot neben uns her. Über ein Megaphon gab sie Kommandos und Anweisungen. Wir segelten vor den Wind, setzten den Spinnaker und taten irgendwie wie uns geheißen. Im Nachhinein betrachtet war's recht hektisch und unkoordiniert. Keiner wusste genau was er tun sollte, aber jeder tat irgendwas. Immerhin halsten wir zweimal. Dann ging's zurück in den Hafen.


Regen

Das Wetter hatte sich in der Vorwoche "ausgewindet". Nun war es fast windstill. Dafür regnete es immer wieder. Nach dem ersten Schnuppern, ging's wieder zurück in die Marina.
Bei der Nachbesprechung sagte Andreas: "Ich freue mich dass wirklich alle Teams spinnakerten." Na, das war ja auch der Grund warum wir hier waren. Andreas zeigte Videoaufnahmen die er während des Nachmittags gedreht hatte und erklärte einige Fehler. Es wurden dann noch viele Fragen beantwortet, und organisatorisches geklärt.
Beim anschließenden Smalltalk erfuhr ich, dass ein Mann eines anderen Teams schon am ersten Tag aufgegeben hatte. Er war mit ganz anderen Vorstellungen gekommen und brach das Training gleich wieder ab. Das schlechte Wetter war sicher auch nicht besonders motivierend.
Da wir mit fünf Mann eh überbelegt waren, fragte ich: "Hi, kann ich zu euch an Bord kommen? Wir sind zu fünft und Ihr nur mehr drei Personen." "Klar, geht in Ordnung" sagte Thomas. Thomas ist ein begeisterter Regattasegler, was ich zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht wusste.


Na, der erste Tag fing wirklich gut an. Das Gefühl mit so einem kleinen Boot zu fahren "taugte total". Bisher war ich ja immer mit sog. Dickschiffen unterwegs. An Bord der Royana quatschen wir bei ein paar Gläschen Wein noch eine ganze Weile über das Erlebte. Jeder von uns war begeistert. Alfred und Michael die echten Dickschiffkapitäne meinten auch, dass bereits der erste Tag ein großer Gewinn war.

Ich war froh wieder einmal neue Erfahrungen zu machen und freute mich schon auf den nächsten Tag.


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© Fotos, Idee und Ausführung von Karl Obermayer
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Einige Fotos wurden mir freundlicherweise von Andreas Hanakamp zur Verfügung gestellt.
Letzte Änderung: 9.3.2014
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