M78 Kroatien-Törn: FREE Juni 2004

Mittwoch, 23.6.2004 HVAR:

Unter Segeln

Halb zwei Uhr: "Schluss mit faulenzen. Schön langsam kommt der Nachmittagswind." Das war das Kommando zum Aufbruch. Die Waden hatten die morgendliche Radtour gut überstanden. Die Rast hatte uns für weitere Abenteuer gestärkt. Wir setzten die Segel und auf gings nach HVAR.

HVAR

Bald erreichten wir HVAR. HVAR ist eine kleine Stadt auf der gleichnamigen Insel und typisch für diese Region. Die Stadt wurde um eine Wind- und Wellensichere Bucht gebaut. Das Leben spielt sich dem entsprechend nahe des Wassers ab. Der (Yacht-)tourismus beschert den vielen Lokalen ein ausreichendes Einkommen.


Hier wollten wir ankern:
Alfred stand an der Ankerwinsch und wartete auf ein Kommando von Franz, der am Ruder stand und das Ankermanöver fuhr. Auf ein Handzeichen vom Skipper sank der Anker zu Boden. Alfred gab noch ausreichend Kette und dann legte Franz den Retourgang ein. "Hält der Anker? " fragte Franz "Nein!" kam prompt die Antwort. Die Free zog den Anker rückwärts. Das kommt beim Ankern sehr oft vor.
Da gibt es nur eines: "Anker hoch und noch einmal das ganze Manöver" Leicht gesagt, Alfred drückte auf den Knopf der elektrischen Ankerwinsch um den Anker zu lichten. Nichts geschah! "Aha da hat einer vergessen den Hauptschalter umzulegen" aber der Schalter war eingeschaltet.
Es half alles nichts der Anker musste rauf. Mühsam unter lautem Fluchen kurbelten und zogen wir den Anker wieder herauf. Als der Anker fast heroben war, setzte Franz zum zweiten Versuch an.
Der Anker hielt wiederum nicht und die ganze Prozedur wurde wiederholt. Es ist ja nicht so, dass die Winsch für so einen Notbetrieb ausgelegt war. Es war zu wenig Platz zum Kurbeln, die Winschkurbel hielt nicht und so rutsche man immer wieder ab um sich dabei die Finger anzuschlagen. Die ganze Konstruktion war eine Fehlplanung und nur mit funktionierender Elektrik einzusetzen.
Und weil wir das ganz genau wissen wollten, versuchten wir es noch ein drittes Mal ohne Erfolg.

HVAR

Leicht entnervt sagte der Skipper schließlich: "Kommt, wir fahren rüber zur Marina Palmizana." Sehr nahe auf der Insel "SV. KLEMENT" lag eine gut ausgerüstete Marina. "Ich hoffe, dass wir dort den Schaden beheben können."
Schade! Es schien als müssten wir auf ein Abendessen an Land verzichten. Reinhard war schon ganz wild darauf die großen und teuren Yachten an der Kaimauer zu bestaunen. Mit traurigen Gesichtern fuhren wir also wieder weg.

Inzwischen kontrollierten wir alles noch einmal. Immerhin waren ja vier Techniker an Bord und wie heißt es so schön: "Einem Inschinör ist nichts zu schwör". Reinhard demontierte das Schalterpaneel beim Navitisch, Alfred studierte die Schaltpläne und die Bedienungsanleitung. Ich werkelte am Stecker der Bedienungseinheit herum.
Nachdem wir alle miteinander herumgemurkst hatten, lief das verdammte Ding wieder. Da jeder etwas herumgetan hatte, war die Fehlerursache nicht mehr eruierbar.
Also: "Ruder hart backbord! Neuer Kurs HVAR" wir kehrten auf halber Strecke nach Palmizana um und fuhren nach HVAR zurück.


HVAR

Diesmal klappte das Ankern wie geplant. Der Anker hielt bombenfest.
Mit dem Beiboot ruderten wir an Land und fielen in das nächste Lokal am Ufer ein. Eine Pljeskavica und ein Bier das brauchten wir.

Mit dem Beiboot zurück

Endlich konnte Reinhard die Luxusyachten bestaunen. Es folgte noch ein kleiner Verdauungsspaziergang. Einige Vorräte waren auch noch zu ergänzen. Bald war alles erledigt und wir ruderten wieder an Bord der Free zurück.

Ankerbucht mit Reh bei Nacht

Um dreiviertel neun Uhr war alles zum Auslaufen bereit. Franz wollte in einer ruhigen Bucht, in Luka VELA GARSKA, ein paar Seemeilen weiter, übernachten.
Es war wirklich nicht weit weg. Um viertel zehn Uhr fiel für diesen Tag das letzte Mal der Anker.
Vor dem wohlverdienten Schlaf ließen wir noch einmal bei Kaffee, Kuchen und Rotwein diesen ereignisreichen Tag vorüberziehen. Es war ja eine Menge los gewesen: Radausflug - Badepause - Segeln - Ankerprobleme - Abendessen - Einkaufen - Schlafplatz suchen.


Reinhard versuchte im Dunklen noch ein Reh am Ufer zu fotografieren.


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© Fotos, Idee und Ausführung von Karl Obermayer
Die meisten Fotos stammen von Reinhard, Alfred, Franz und Karl Obermayer.
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Letzte Änderung: 9.3.2014
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