Karibik 1996: Grenada - Martinique - St. Lucia

24.1.1996 Tobaco Cays

Der gestrige Abend hatte es wirklich in sich. Irgendwie schlägt sich der karibische Rum auf die Augen.
Das Sonnenlicht ist heute viel heller als sonst. Ich kann nur durch ganz schmale Schlitze schauen.
Meine Ohren dürften auch was abbekommen haben. Das Gespött meiner Mitsegler tut ganz schön weh in den Ohren.

Nach dem Frühstück springen alle, außer mir, in das kristallklare, blaue Wasser.
Ich traue mir das Schwimmen m Moment noch nicht zu. Daher bleibe ich lieber an Deck im Trockenen.

Als wir um halb Zehn Uhr ablegen geht's mir auch wieder halbwegs normal.
Jacky zieht den Anker mit der Handwinde herauf. Dann segeln wir in Richtung UNION ISLAND los.

Mopion

Unterwegs passieren wir die winzige Insel MOPION, welche nur einen halben Meter aus dem Wasser ragt und einen Sonnenschirm hat.

Mit dem Beiboot an Land

Um halb elf Uhr erreichen wir UNION ISLAND.
Karl und der Rest der Crew fahren mit dem Beiboot an Land.
Karl muss einklarieren, das heißt Einreisen. Hier sind alle paar Inseln ein eigener autonomer Staat. Wir haben nun Grenada verlassen und reisen in: "St. Vincent and the Grenadines" ein.

mini Tatamaran

Ich bleibe an Bord zurück. Da ich doch noch nicht so fit bin, genieße ich nun die Ruhe. Während ich im Cockpit ein kühles Bier trinke, beobachte ich das geschäftige Treiben um mich herum.
Ununterbrochen kommen Segelyachten an, ankern hier oder fahren weiter. Dazwischen flitzen kleine Boote herum. Der vorherschende Bootstyp ist eindeutig der Katamaran. Selbst die kleinen Beiboote haben die zweirumpf Bauweise.

Union

UNION ISLAND ist die zweitgrößte Insel von "St. Vincent and the Grenadines".
Sie hat einen winzigen Flughafen, einige Restaurants, eine Tauchbasis und bescheidene Einkaufsmöglichkeiten.

Flagge St. Vincent

Inzwischen flattert auch die Flagge von St. Vincent im Passatwind.
Es ist darin eine Muskatnuss dargestellt, die ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der kleinen Antillen sind.


Tobago Cays

Drei Stunden später, fahren wir weiter zu den Tobago Cays. Das ist eine kurze Überfahrt. Schon fünfzig Minuten später ankern wir ganz vorne am Riff bei der Insel Baradai.
Wie überall in der Karibik liegen auch hier sehr viele Yachten vor Anker. Das stört jedoch kaum, da genug Platz vorhanden ist.
Die Monoyachten müssen wegen ihres Tiefgangs einen großen Abstand zum Riff halten, darum ankern beim Riff im seichten Wasser nur ein paar andere Katamarane.auf zum Schnorcheln

Die Tobago Cays sind die schönsten Tauch und Schnorchelplätze der Region.
Ich packe gleich Schnorchel und Flossen und hinein ins Wasser. Wegen der Sonne behalte ich mein T-Shirt an.
Das erste Mal in meinem Leben sehe ich nun Korallen und all die vielen bunten Fische live. Ich kann gar nicht genug davon bekommen und bleibe einenhalb Stunden im Wasser. Man fühlt sich wie auf einen anderen Planeten versetzt. Die Korallen bilden tiefe Schluchten und steigen andernorts bis zu Oberfläche auf. Ich schwimme diese Schluchten entlang und staune immer wieder über die Vielfalt und Menge der Fische. Aber nicht nur die Fische auch die verschiedenen Korallenarten bringen mich aus dem Staunen kaum heraus. Da gibt es riesige Hirnkorallen mit mehr als zwei Metern Durchmesser. Die schauen aus, wie der Name schon sagt wie ein überdimensioniertes Gehirn mit vielen Windungen. Oder große grüne Riesengorgonen die wie überdimensionierte Salatblätter mit den Wellen hin und her schwanken. Am Boden wiederum wachsen kleine gelbe schwammartige Korallen.
Ich halte mich immer innerhalb des Riffs auf. Da ist das Wasser maximal drei Meter tief. Zur Riffaußenkante, wo das Wasser dann sehr schnell wirklich tief wird, komme ich nicht. Die Korallen kommen zur Riffkante hin immer näher an die Oberfläche. Da wird es zum Schnorchel zu seicht und auf die Korallen will ich nicht treten. Darum verzichte ich vorerst darauf mir auch noch die Außenkante zu geben.
Der Reiseführer warnt noch dazu vor sehr schmerzenden Nesselkorallen.

Zurück am Schiff erzählen die Anderen, dass sie inzwischen mit dem Beiboot die nahe Insel besucht hatten. Dort gibt es nicht viel zu sehen außer einen der einheimischen Kleinhändler welche Obst und T-Shirts verkaufen.
Die Cays bestehen aus einigen Kleinen Inseln und jeder Menge Korallenriffe. Außen herum ist dann noch das große Horseshoe Riff.

Viel zu schnell geht die Sonne unter. Hier, in der Nähe des Äquators (ca 13 Grad Nord) ist um sechs Uhr Schluss. Da keine Strandbar in der Nähe ist, verbringen wir den Abend bei ein paar Flaschen Rotwein gemütlich auf dem Schiff.



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