Karibik 1996: Grenada - Martinique - St. Lucia

29.1.1996 St. Vincent

Gleich am Morgen ziehen wir noch einmal los in die Stadt. Karl muss uns ausklarieren. St. Vincent ist ein eigener Staat, inzwischen gehen zur Bank Geld wechseln. Ich frage in einer kleinen Boutique nach einem Musik Geschäft, um einheimische Musik (MC oder CD) zu kaufen. Der größte Plattenladen dieser Insel ist in einer kleinen Seitengasse, vis a vis vom Gemüsemarkt. Mit europäischen Augen darf man das allerdings nicht betrachten. Der Laden entpuppt sich als zwei mal zwei Meter großer Raum, mit einem Plattenregal, in dem sich vielleicht fünfzig Schallplatten befinden, sowie zehn! CDs die aus Europa stammen. Ich frage die bildhübsche Verkäuferin nach Steelband Musik. Reggae bekommt man bei uns in Österreich eh genug.
Sie meinte, das sei überhaupt kein Problem. Ich muss nur sagen, was ich ich alles will, dann nimmt sie mir das gewünschte auf Kassette auf, die ich zwei Stunden später abholen kann.
Da sehe ich das kleine Schild an der Wand: Empty Casettes 20EC, recorded Casettes 25EC. So schaut also das Musikbusines in der Karibik aus. Leider habe ich nicht mehr so lange Zeit, dass ich zwei Stunden warten könnte.
Unverrichteter Dinge kehre ich zum Schiff zurück. Unterwegs kaufe ich noch zwei T-Shitrs für die daheim Gebliebenen.

Die Strecke nach St. Vincent, der Hauptinsel; ist nicht seht weit.
Der Passatwind bläst mit fünfundzwanzig Knoten und wir machen gute Fahrt. Wegen der hohen Wellen verbringen unsere zwei Damen die Fahrt, wie schon so oft, unter Deck in deren Kojen schlafend.

Blue Lagoon St. Vincent

Nach neun Seemeilen erreichen wir um halb Ein Uhr die Blue Lagoon auf St. Vincent.
Die gut geschützte Bucht ist nur über eine schmale Einfahrt im vorgelagerten Korallenriff zu erreichen. Diese ist noch dazu sehr schlecht gekennzeichnet.
Es gibt eine kleine Marina mit einem Steg. Das ist das erste Mal, dass wir mit Buganker und Heckleine an einem Steg festmachen und nicht in der Bucht ankern.


St. Vincent ist eine der größeren Inseln der kleinen Antillen oder Windward Islands, wie es im Englischen heißt. sie ist achtzehn Meilen lang und elf Meilen breit.
Die Insel bietet einige Sehenswürdigkeiten. Es gibt den ältesten botanischen Garten der westlichen Hemisphäre. Er wurde bereits 1765 gegründet. Weiters ein altes Fort aus dem Jahre 1806: Fort Charlotte mit einer Sammlung alter Gemälde. Sowie einen kleinen Nationalpark mit Regenwaldvegetation.

Fähranleger, Kingstown St.Vincent

Nach dem Segeln sind wir hungrig. Karl bereitet einen kleinen Imbiss, Erdäpfel mit Butter, zu.
Um zwei Uhr kommt der bestellte Kleinbus, der uns zur Inselbesichtigung abholt. Wir fahren richtung Kingstown, der Hauptstadt der Insel. Unterwegs stoppen wir noch an einem Aussichtspunkt, wo es einen guten Überblick über die Blue Lagoon gibt.

Markt, Kingstown St.Vincent

Weiter geht's in die Hauptstadt Kingstown. Dort halten wir beim Markt am Hafen. Karl kauft verschiedenes Gemüse. Wir schauen uns kurz um, bevor es wieder weiter geht.


Dann fahren wir hoch zum Fort Charlotte. Es gibt hier eine kleine Sammlung alter Gemälde, die Motive aus der Sklavenzeit darstellen.
Angeblich wird ein Teil der alten Kerker auch heute noch als Frauengefängnis genutzt. Das ist vielleicht auch nur ein Schmäh unseres Guides.

GemäldeGemälde

Die nächste Station ist der botanische Garten. Gleich am Eingang drängt sich ein Führer auf, der uns den Garten mit allen Pflanzen zeigen will. Er behauptet sogar, dass er deutsch spricht. Die einzigen deutschen Worte sind jedoch nur Baum und Blume. Damit bezeichnet er alle Pflanzen des Gartens. Hauptsächlich besteht die Führung darin, dass er von jeder Pflanze ein Blatt abreißt um uns daran riechen zu lassen. Dementsprechend zerrupft sehen auch manche der Büsche aus.
Ich bin beeindruckt von der Größe mancher Pflanzen, die bei uns als kleine Zimmerpflanzen gehalten werden. Ein Gummibaum oder Benjamin ist dort ein riesiger Baum. Oder der Philodendron ist eine Schlingpflanze, die einen Baumriesen komplett überwachsen kann.
Am Ende der Führung haben wir noch einen kleinen Disput mit unserm Guide, da wir nur die Hälfte des geforderten Trinkgeldes bezahlen wollen. Die Führung war einfach ein Witz, weil herumgehen konnten wir auch alleine.

PhilodendronGummibaumSchmetterling aus Blättern

Die weitere Inselbesichtigung findet im Minibus fahrend statt. Wir kommen noch an etlichen Bananen Plantagen vorbei bis wir wieder in der Blue Lagoon bei der Marina an kommen.

Das Abendessen findet heute im Marinarestaurant statt. Es gibt Hühnerflügel und Beine mit Pommes Frittes und pikanter Sauce.
Zum Nachtisch gibt es an Bord der Pausanias noch Crepes Soucette.



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