ELSBET 2010

Sonntag, 23.5.2010

Dieses Mal gab es keinen Alphorn Weckdienst, sondern einige Handys schnarrten bereits in aller Frühe.
Ich stand auf und wollte die Stufen hinunter zur Toilette gehen. "Oh, oh, autsch... meine Oberschenkel..." Da hatte ich mir einen riesen Muskelkater eingefangen. "Wie werden dann die Abfahrten werden, wenn es jetzt schon so schlimm ist?" fragte ich mich bekümmert. Wie ich bald merkte ging es vielen anderen Einradfahrern genauso wie mir. Das war zwar kein Trost, beruhigte mich aber etwas.

Lager unter dem Tisch

Inzwischen waren die Hütten voll belegt. Im Erdgeschoß, sah ich Bastian unter einem Tisch schlafen. Mitten in der Nacht waren Jogi und Elke angekommen, auch die Beiden hatten es sich unter einem Tisch bequem gemacht.

Frühstück

"Was für ein toller Morgen." freute ich mich als ich ins Freie kam. Es war warm und die Sonne schien. Ich holte mir ein Häferl Kaffee und ein paar Marmeladebrote aus der Küche. Damit setzte mich zu den anderen an den Tisch.

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Um neun Uhr war Besprechung und Gruppeneinteilung der Tourguides.
Andy bekam die langsame Anfängergruppe, da er sich gestern den Knöchel verstaucht hatte.

Fertig zur Abfahrt

Eine halbe Stunde später stiegen wir aus den Shuttlebussen und machten uns bereit für die Abfahrt. Als erstes wollten wir dieselbe Tour wie Freitag Nachmittags fahren.


Wegen der schmerzenden Oberschenkel, wollten wir die Tour noch gemütlicher angehen. Andy unser Guide, konnte es kaum fassen, dass wir die schönsten Stellen hinunter schoben!!!
Ich wollte auch ein paar Fotos und Filmchen machen. Das hielt uns noch zusätzlich auf.
Wir hatten ja keinen Stress. So starteten wir gutgelaunt eine gemütliche Tour.

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Nachdem die schnelle Gruppe voraus fuhr, kamen wir Langsameren nach. Das schaute auch etwas anders aus, nicht so rasant, sozusagen.

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Natürlich fuhren wir auch die leichteren Singletrails und freuten uns über jeden gefahrenen Meter.
Und das waren gar nicht so wenige.

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Dass ich mich nicht über die steilen Passagen traute, war mein geringeres Problem. Da fehlte mir einfach der nötige Mut.
Mehr ärgerte mich, dass ich bergab keine Kurven fahren konnte. Da fehlte mir der Plan, wie ich das überhaupt angehen sollte. Ich fahre in der Ebene Kurven so, dass ich mich in Kurvenrichtung neige und wenn das Pedal vorne ist, stärker trete. Dadurch dreht sich das Einrad in diese Richtung und ich fahre eine Kurve.
Bergab schaut sie Sache aber anders aus: Ich bremse ja, indem ich mehr Belastung auf das hintere Pedal gebe. Je steiler der Weg umso mehr muss ich so bremsen. Dann kann ich aber nicht nach vorne beschleunigen um in die Kurve zu kommen. Ein Dilemma das ich am ELSBET nicht lösen konnte. Ich versuchte mit mäßigem Erfolg immer wieder bergab Kurven zu fahren, meistens stieg ich mehr oder weniger unfreiwillig ab und schob mein Einrad um die Kehren.

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Die flacheren Wiesen schafften wir Anfänger relativ problemlos.
Die steile Futterwiese, überließ ich jedoch gerne den Könnern. Ich denke, dass der Bauer es eh nicht so gerne sah, wenn eine Horde Einradfahrer durch das hohe Gras fährt.
Zu diesem Thema gab es nach dem ELSBET auch noch eine angeregte Diskussion im Forum.


Andy nimmts gelassen

Um halb zwölf Uhr erreichten wir unser Ziel, die Busstation im Tal. Dort warteten wir auf den Shuttlebus.
In der Zwischenzeit, konnten wir den Inhalt unserer Lunchpakete verdrücken und bei einem der Nachbarhäuser, durften wir die Trinkflaschen mit frischem Wasser auffüllen.

Selbst Andy, der mit uns langsamen Anfängern manchmal verzweifelte, war guter Laune.

Im Shuttlebus, der uns mitnehmen sollte, waren schon einige Einradfahrer. Unsere Gruppe wollte auch noch hinein. Der Fahrer meinte natürlich: "Das geht sich nicht aus. Ihr seid zu Viele." Wir pferchten uns, und die Einräder trotzdem noch in den Bus. Vollkommen überladen, fuhren wir die paar Kilometer bis zur Sammelstelle nach Vaduz, wo alle Gruppen zusammen kamen.


MittagspauseElke beim DehnenChristoph

Eine Gruppe löst sich auf:


2010 05 ELSBET So Nachmittag auf einer größeren Karte anzeigen

Trotz Muskelkater und siebenhundert Höhenmetern Abfahrt, wollten wir heute nicht mehr kneifen.
Die ganze vierte Gruppe bestieg den Bus und fuhr auf der anderen Talseite, der Schweizer Seite, etwa tausend Höhenmeter über den Buchser Berg hinauf.

Oben angekommen, hatten wir eine tolle Aussicht. "Schaut, da ist ein Gasthaus. Holen wir uns erst einmal ein Eis, bevor wir hinunter fahren." Leider gab es in dem Gasthaus kein Eis, dafür eine Toilette und frisches Wasser. "Wir sind ja nicht zum Eisessen sondern zum Downhillen da, also Los."

Gipfelfoto

Die Abfahrt startete nicht allzu schwierig. Es ging über eine Almwiese und dann einen Wanderweg entlang.
Unsere Route querte immer wieder die Bergstraße, auf der wir hoch fuhren.
Als wir das erste Mal die Straße querten meinte Hugo: "Mir ist das zuviel heute. Ich fahre die Sraße entlang runter".

Da waren wir nur noch Acht.

Bei der nächsten Querung, begegnete uns der Shuttlebus, der bereits die nächste Gruppe Einradfahrer hinauf brachte. Etwas weiter unten, warteten wir aufeinander. "Da ist soeben der Bus vorbei gefahren" sagte ich "wenn er wieder leer hinunter fährt, könnte er ja Hugo aufsammeln und eventuell noch den Einen oder Anderen mit nehmen." Wiebke und Bernard schauten auch schon sehr geschwächt aus. Bernard, meinte: "Ich bin zwar müde, kann aber noch gut fahren". Wiebke stieg in den Bus und fuhr mit hinunter.

Da waren wir nur noch Sieben.

Elke hatte einen gebrochenen Zeh, der inzwischen sehr schmerzte. Die Belastung war doch zu stark. Da konnte und wollte sie nicht länger fahren. Auch sie stieg in den Bus.

Da waren wir nur noch Sechs.

Rastpause

Jeder von uns bemühte sich redlich, so gut es ging, auch schwierige Stellen zu fahren. Ich musste trotzdem oft absteigen und immer wieder ein Stück schieben. Es gab aber auch Stellen wo es super lief.
Hin uns wieder fuhr ich auch weit über meine Verhältnisse. "Hoffentlich schaffe ich das jetzt ohne Sturz" dachte ich manchmal als ich ohne Kontrolle wild hinunter radelte.
Die Angst verlieh mir dann Fähigkeiten, von denen ich nicht einmal geträumt hatte. Ohne an einem Baum zu zerschellen, ging es manchmal gut hinunter. Dafür stolperte ich im nächsten Augenblick, wieder über eine kleine Wurzel.

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Während einer kleinen Rast, Ich hatte gerade mein Einrad über eine scheinbar unüberwindliche Stelle geschoben, fuhren die Fahrer der besseren Gruppe vorbei. Es waren diejenigen, deren Bus wir begegnet hatten.
"Da habe ich noch sehr viel zu lernen, bis so gut da hinunter fahren kann." sagte ich. "Ja toll, wie die da entlang fahren, selbst mit den zwanzig Zoll Einrädern." antwortete Christoph.
Im nächsten Augenblick war die Gruppe schon wieder weit weg. Auch wir stiegen auf unsere Einräder und fuhren weiter.

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Andy wurde es manchmal langweilig mit unserer langsamen Gruppe. Während er wieder einmal auf uns warten musste, stieg er ein paar Meter in den Wald hinauf und fuhr querfeldein runter.
"Du musst dich einfach nur trauen und schnell treten" sagte er immer wieder, wenn ich zögerte. "Ja, ja, mit voller Hose ist leicht stinken" sagte ich. "Wenn man's kann, ist es ja einfach."

Als wir bereits sehr weit unten im Tal waren und der Wanderweg wieder einmal die Straße querte, meinte Andy: "Ich würde gerne mit der schnellen Gruppe noch einmal rauf fahren. Macht es euch etwas aus, wenn ihr die letzten paar Meter alleine runter fährt?" "Nein, kein Problem. Fahr nur." Antworteten wir.

Geschafft

Da waren wir nur noch Fünf.

Ein paar Meter weiter, bog der Wanderweg wieder von der Straße ab. Während wir noch überlegten, ob wir das letzte Stück die Straße entlang fahren wollten oder lieber durch den Wald, meinte Yeti: "Mir eicht es für heute. Ich fahre die Straße entlang. Wir treffen uns unten." Bernard schloss sich ihm an.

Da waren wir nur noch Drei.

So fuhren Max, Christoph und ich das letzte Stück bis zur Mühle durch den Wald. Der Weg war nun nicht mehr allzu schwierig. Schließlich erreichten auch wir den Sammelpunkt, wo uns der Bus abholte.


Wieder zurück in Malbun, setzte ich mich erst einmal an den Tisch und trank einen Nachmittagskaffee.
Dann schleppte ich mich zur Dusche, solange es noch warmes Wasser gab. Die Warmwasservorräte waren begrenzt und ich hatte keine Lust auf eine kalte Dusche.

Frisch geduscht, lehnte ich mich zurück und freute mich über den anstrengenden aber tollen Einradtag.
Jetzt fehlte nur noch das üppige Abendessen.
Es dauerte auch nicht lange, dann begann Turtle mit seinen Helfern ganz famose Zigeunerschnitzel auf den Grill zu legen. Dazu gab es auch jede Menge leckerer Salate. Das ELSBET war nicht nur Einradmäßig sondern auch kulinarisch allererste Sahne. Leiwand also.

Zigeunerschnitzel am GrillUnd ein Salatbuffet

Einige Einradfahrer waren noch gar nicht müde: "Die paar Downhills, merke ich gar nicht." dachten wohl Einige.
So zeigten ein paar Einradler, nach dem Abendessen, bei einem Fotoshooting, ihr Können.

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Letzte Änderung: 9.3.2014
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