MUNI Touren 2010

15.11.2010 Salt Lake City mit Bert

Ich musste im November beruflich ein paar Tage nach Salt Lake City, USA reisen.
"Da kann ich mir sicher einen Nachmittag frei nehmen." dachte ich. Also fragte ich im internationalen Einradforum, ob es Einradfahrer in Salt Lake City gibt, die Zeit und Lust hätten mit mir durch die (Berg) Gegend zu fahren.
Nach ein paar Tagen meldete sich tatsächlich ein Einradfahrer: UPD in Utah. Er hatte einen Tag Zeit und konnte ein zweites Einrad auftreiben.
Ich hatte leider keine Möglichkeit mein eigenes MUNI mitzunehmen.
So wartete ich schon gespannt auf Salt Lake City.

Salt Lake City liegt in einer weiten Ebene nahe dem großen Salzsee.
Vom Flugzeug aus, konnte ich beim Landeanflug, den riesigen See in der untergehenden Sonne gerade noch sehen.
Die Stadt war sehr weiträumig angelegt. Die Straßen extrem breit und die Gebäude eher niedrig. Nur im Stadtzentrum gab es ein paar Blocks mit Hochhäusern. Das waren überwiegend Hotels und Bankgebäude.

Salt Lake City, Zentrumbreite Straßen
HochhäuserEinkaufszentrum
trockene Berghänge

In den Pausen während der Meetings, hatte ich Gelegenheit etwas in der Stadt spazieren zu gehen.
Salt Lake City gibt nicht viel her. Die Stadt liegt in einer ausgedehnten Ebene umringt von mittelhohen Gebirgen. Viel interessanter wären die Nationalparks Moab oder Arches. Diese waren für einen kurzen Ausflug aber zu weit weg.
Die nahen Hügel erinnerten mich an Griechenland. Das waren trockene Grashügel wo vermutlich viele Klapperschlangen darauf warteten, harmlose Wanderer und Einradfahrer zu erschrecken.
Am Nachmittag telefonierte ich mit Bert. Wir verabredeten uns für Montag elf Uhr vormittags.
Er meinte: "Es ist nicht sicher wo wir fahren können. Wenn es regnet, werden die Wege sehr schlammig und extrem rutschig." "Egal, solange es nicht schüttet, sollten wir es probieren" antwortete ich.



2010_11_15 Salt Lake City auf einer größeren Karte anzeigen
Video

Pünktlich um elf Uhr holte mich Bert vorm Hotel ab. Wir begrüßten uns freudig und machten uns gleich auf den Weg. Der Wetterbericht hatte Regen vorhergesagt. Glücklicherweise irrten auch die US-Wetterfrösche. Anstatt schwarzer Regenwolken, konnten wir blauen Himmel sehen.
Unser Ziel waren die trockenen Hügel vor der Stadt, die Wasach Mountains, bzw. deren Vorberge. "Es gibt hier kilometerlange Singletrails" erklärte Bert. "Wir müssen zuerst nur ein paar Höhenmeter steil bergauf schieben, dann geht es gemächlicher weiter."
Ich war völlig außer Atem als wir das erste Steilstück hinter uns hatten. Wir befanden uns auf zirka 1800 Metern Seehöhe. Das machte die Sache noch viel anstrengender.

Video

Dann ging es richtig los. Ein langer, kurviger Weg schlang sich durch das Gelände. Im Schatten lag bereits der erste Schnee. Die feuchten Stellen waren wie erwartet sehr schlammig und rutschig. "Jetzt ist es besser als im Sommer" meinte Bert, "dann ist der Weg extrem staubig".

Taste of Mud

Als es etwas bergab ging, bekam ich einen kleinen Vorgeschmack von "Taste of Mud".
Der Schlamm war sehr rutschig. An der Oberfläche gatschig und darunter gefroren.
Also ein Schlamm - Eis Gemisch.
Wir fuhren noch ein Stück über eine trockene Wiese bergab und kehrten dann um.

Taste of Mud
Video


Zuerst fuhren wir den selben Weg retour. Bevor es wieder runter zum Auto ging, bogen wir ab und fuhren noch ein Stück weiter. Dann kamen wir zu einem Punkt, von wo es eine schöne Aussicht über Salt Lake City gab.


Salt Lake CitySalt Lake City Zentrum
Berge um Salt Lake CityBert
Charly und Bert

Mit einem gemeinsamen Foto, ging der Einrad - Nachmittag zuende.
In diesen drei Stunden hatten wir sehr viel Spaß und sind doch fast zehn Kilometer weit gefahren.
Zu Zweit oder in einer kleinen Gruppe, ist das Einradeln immer ein schönes Erlebnis. Auch Bert freute sich jemanden durch die Berge zu führen.

Es hatte sich wirklich gelohnt, übers Forum einen Kontakt zu suchen.
Die Einradfahrer sind weltweit ein netter Haufen hilfsbereiter Verrückter.

In den darauffolgenden Tagen konnte ich zwischen den Meetings noch ein paar Eindrücke von Salt Lake City sammeln: Das waren die typisch amerikanischen Kuriositäten, die breiten Straßen, die disziplinierten Autofahrer und auch die Mormonen.


Berge um Salt Lake CityKapitol - Parlament von Utah
Mormonentempel

Bereits vor meiner Abreise wurde ich von vielen Leuten auf die Mormonen angesprochen.
Etwa die Hälfte der Stadtbevölkerung sind Mormonen. Sie fallen aber nicht besonders auf, da sie weder spezielle Kleidung, noch sonstige Auffälligkeiten haben.
Es gibt einen ganzen Straßenblock der als Tempelbezirk gilt. Dort sind die Verwaltung, Besucherzentren und auch der große Mormonentempel untergebracht.
Außer dem großen Tempel, darf alles besichtigt werden.
Alle anderen Bewohner von Salt Lake City sind extrem genervt, auf die Mormonen angesprochen zu werden. Ungefähr genau so wie wenn Einradfahrer auf ein fehlendes Rad angequatscht werden.


Immer wieder faszinierten mich die unterschiedlichen Hinweisschilder
Zum Überqueren der Fahrbahn gibt es am Straßenrand orange Fahnen für die Fußgänger. Bei uns würden die keine zwei Stunden dort stecken. Die Autofahrer waren übrigens sehr diszipliniert. Bei den Zebrastreifen bleibt jedes Auto stehen. Dann erst schaut der Fahrer ob ein Fußgänger rüber will.

FußgängerfahnenParkvorschriftenHerumfahren verboten

Abgesehen vom Zentrum, sieht die ganze Stadt aus, wie bei uns ein Industriegebiet.
Breite Straßen mit niederen Hallenartigen Gebäuden. Nur, dass bei uns keine Pickups mit Kanonen auf der Ladefläche herumstehen.

RathausKanonenautoStraßeFlughafen

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Letzte Änderung: 9.3.2014
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